Auf reges Interesse stieß die Informationsveranstaltung über Windenergienutzung, zu der der Arbeitskreis „Erneuerbare Energieen“, am Dienstag ins Partensteiner Schützenhaus eingeladen hatte.
Im vollbesetzten Gastraum erläuterte Referent Friedrich Amend die Schwierigkeiten, aber auch die Möglichkeiten, die sich beim Bau von Windkraftanlagen ergeben können. Amend arbeitet mit der Wotan-Gruppe zusammen, die seit 25 Jahren Windkraftanlagen in Deutschland und Europa plant und betreibt. So unter anderem auch die zehn Windräder im Raum Roden /Urspringen/ Duttenbrunn.
Bei Untersuchungen die 2001 erfolgten, zeigte sich, dass die Partensteiner Erhebungen „Schlosshöhe“ und „Hofhöhe“ nicht für Windräder geeignet sind. Als möglichen Standort für einen kleinen Windpark mit bis zu fünf Anlagen, hat der Fachmann den Höhenrücken im Bereich des „Fürstenweges“, nördlich der Spessartgemeinde ausfindig gemacht. Dort werden Höhen bis zu 530 m erreicht. Da dieses Gebiet im Naturpark Spessart liegt, war es in der Vergangenheit von Eingriffen baulicher Art ausgenommen. Mittlerweile findet hier aber ein Umdenken statt.
Wichtig ist, so Amend, dass schnell gehandelt wird, da die Politik durch entsprechende Gesetze die Erzeugung alternativer Energie wieder den großen Versorgungsunternehmen zukommen lassen will. Zur Untermauerung seiner These verlas er eine Presseveröffentlichung des Bundesumweltministers Altmaier, in der dieser eine Konzentration auf „Off-Shore-Windparks“ (Windparks auf hoher See) und ein Ende des Wettbewerbs zwischen den Bundesländern forderte. Kleinere Stromerzeuger, wie die Gemeinde Partenstein, hätten dann keine Chance mehr.
Für die meisten Anwesenden stand die Frage nach den Kosten, die auf die Gemeinde zukommen würden im Vordergrund. Hierzu zeigte Friedrich Amend unterschiedliche Möglichkeiten auf. Angefangen davon, dass die Kommune lediglich die erforderliche Fläche verpachtet, bis dahin, dass sie selbst ein Windrad erwirbt. Im Falle, dass die Gemeinde selbst eine Anlage erwerben würde, wären diese Kosten durchaus tragbar. Im Gegenzug würden Einnahmen aus dem Stromverkauf zurückfließen.
Den ersten Schritt für die Realisierung eines Windparkes müsste die Gemeinde tun. Sie müsste im Flächennutzungsplan die Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausweisen. Planung und Realisierung inkl. Finanzierung könnten durch die Wotan-Gruppe erfolgen. Für Privatpersonen ist eine Beteiligung zum Beispiel in Form einer Genossenschaft denkbar. Die aufgezeigten Varianten stießen bei den Anwesenden auf ein positives Echo.
Die Arbeitskreise „Erneuerbare Energien“ und „Demografischer Wandel“ wurden vom SPD-Ortsverein Partenstein ins Leben gerufen, informierte der Ortsvereinsvorsitzende Dirk Mehrlich. Sie sind ausdrücklich als überparteiliche Foren gedacht, in denen gemeinsam mit allen interessierten Bürgern neue Konzepte für die Zukunft der Spessartgemeinde erarbeitet werden sollen.